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Einen Obstbaum pflanzen, Pflanzschnitt
 
Wurzelballen überprüfen:
 
Bäume, die nicht im Topf ( Container ) gekauft wurden sollten vor dem Pflanzen noch einmal auf Schäden an den Wurzeln geprüft werden. Möglicherweise geknickte oder beschädigte Wurzeln kürzen bzw. abschneiden.
 
Pflanzgrube ausheben:
 
Sinnvoll ist es, den Boden vor dem Pflanzen tiefgründig auszuheben und mit Humus ( Torferde, Kompost ) anzureichern. Damit schaffen wir eine gute Nährstoffbasis für den heranwachsenden Baum. Der Boden wird dann wieder bis auf ein notwendiges Pflanzloch aufgefüllt. Der Haltepfahl wird eingeschlagen. Danach wird der Baum eingesetzt, Erde an den Wurzeln aufgefüllt, angegossen und die feuchte Erde um den Wurzelballen durch vorsichtiges Rütteln etwas verdichtet. Dies ist wichtig, damit sofort Kontakt zwischen Wurzel und Boden besteht. Die Baumscheibe aus einer ca. 5 cm dicken Schicht Mulchmaterial sorgt für einen natürlich ausgeglichenen Wasserhaushalt im Boden. Sie liefert beim Verrotten zusätzlichen Humus und sollte jährlich erneuert werden.
 
Überlegungen zum Pflanzschnitt
 
  Da das Wurzelwerk des frisch gepflanzten Baumes noch nicht in der Lage ist, alle Triebe ausreichend zu ernähren, muss stark zurück geschnitten werden. Gleichzeitig legen wir beim Pflanzschnitt einen Ausgangspunkt für den weiteren Kronenaufbau fest. Ideal ist es, wenn die Stammverlängerung(1) fast senkrecht nach oben wächst und mehrere Seitentriebe(3) zur Verfügung stehen, von denen wir drei als Leittriebe erziehen können. Diese sollten etwa im Winkel von 45 Grad von der Stammverlängerung abzweigen.
 
 
Pflanzschnitt ausführen:
 
Haben wir eine gut entwickelte Stammverlängerung(1), so schneiden wir diese auf 4 oder 5 kräftige Knospen zurück. Der steil nach oben wachsende Konkurrenztrieb(2) wird an der Basis abgeschnitten. Drei weitere Triebe werden als zukünftige Leittriebe ausgewählt und auf ca. 4 kräftige Knospen eingekürzt. Die oberste Knospe sollte stets nach außen zeigen. Weitere überflüssige Triebe werden an der Basis abgeschnitten.
 
 
 
 
  Sollte die Stammverlängerung(1) schwachwüchsig oder beschädigt sein, so können wir auch den Konkurrenztrieb(2) als neue Stammverlängerung ziehen. Die schwache Stammverlängerung(1) wird an der Basis abgeschnitten. Der Konkurrenztrieb wird auf ca. 5 Knospen gekürzt. Drei zukünftige Leittriebe bleiben stehen und werden auf ca. 4 Knospen eingekürzt, überflüssige Triebe(4) werden entfernt - wie oben.
 
 
 
Haben wir eine gesunde Stammverlängerung, aber zu wenige oder zu schwache Seitentriebe zur Verfügung, so bietet es sich an, den Konkurrenztrieb als Leittrieb zu ziehen. Wir binden ihn nach unten, so daß ein Winkel von ca. 45 Grad zum Stamm zustande kommt. Stammverlängerung(1) und Leittriebe(2/3) werden - wie oben beschrieben - eingekürzt. Die schwachen Triebe(4) werden an der Basis abgeschnitten.
 
 


©  Heiner Schmid, Obstbaumschnitt, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1995, ISBN: 3-8001-6584-8 Seite 70