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Beschreibung
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Der Boden in unserer Kleingartenanlage ist ein
relativ homogener mittelschwerer sandiger Lehm. Seine
Hauptbestandteile wurden durch die Wipper herantransportiert
und gleichmäßig abgelagert. Die Bestandteile Ton, Lehm und
Sand entstammen dem Buntsandstein der Windleite und Kalkmergel
bzw. Lehm kommen vom Muschelkalk der Hainleite. Dieser Boden
ist reich an Nährstoffen und hat ein gutes
Wasserspeichervermögen. |
Der Boden neigt aber auch etwas dazu, schnell
wieder verdichtet zu werden und oberflächlich auszutrocknen.
Dies kann man etwas kompensieren, indem man organische
Materialien, ( z.B. Torferde, grober Kompost ) einbringt, wo
es möglich ist, eine Mulchschicht aufbringt und besonders im
Sommer nach Regenfällen die Oberfläche aufhackt.
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Der ph - Wert des Bodens ( Säuregrad )
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Für ein gesundes Wachstum der Pflanzen und das
Gedeihen der anderen Bodenlebewesen ist ein ausgeglichener
ph-Wert wichtig. Er sollte bei sandigem Lehm etwa bei 6,5
liegen. Folgende Differenzierung kann in Abhängigkeit vom
Humusgehalt vorgenommen werden:
- geringer Humusanteil ( < 4% ) : ph-Wert 6,3...7,1
- normaler Humusanteil ( 4...8% ): ph-Wert 5,8...6,6
- hoher Humusanteil ( > 8% ) : ph-Wert 5,4...6,2
(1)
Besonders in den letzten Jahren hat sich teilweise ein
Absinken der ph- Werte bemerkbar gemacht. Zu erkennen ist dies
am verstärkten Auftreten von Moos, besonders in älteren
Rasenflächen. Hier ist eine Kalkdüngung notwendig. Zur
Erhöhung des ph-Wertes um 1,0 Punkt sind ca. 134 g
Kohlensaurer Kalk pro Quadratmeter notwendig.
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Mineralien im Boden:
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Folgende Anteile von Mineralstoffen können bei
sandigem Lehmboden als optimal angesehen werden:
- Phosphor : 4,9 ... 7,2 mg/100g
- Kalium : 11 ... 16 mg/100g
- Magnesium: 7,6 ... 11 mg/100g (1)
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Einbringen von Stallmist
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Im Abstand von drei Jahren kann der Garten mit
Stallmist gedüngt werden. Dadurch werden dem Boden Nährstoffe
und pflanzliche Bestandteile hinzugefügt, die den Boden
auflockern und viele kleine humusbildende Bodenlebewesen
anziehen. Pro Quadratmeter sollten etwa 3 kg Mist flach
eingegraben werden.
Wichtig: den Stallmist nicht frisch einbringen, sondern vorher
ein Jahr lang kompostieren.
Abhängig vom Tier und Futter können in einem kg Mist etwa
folgende Nährstoffmengen enthalten sein:
- Stickstoff ( N ): 5 ... 8 g
- Phosphor ( P2O5 ): 2,5 ... 4 g
- Kalium ( k2O ): 3 ... 7 g
- Magnesium ( MgO ): 1 ... 2 g
- Kalzium ( CaO ): 3 ... 4 g
Im Mist bzw Kot von Hühnern oder Tauben finden wir wesentlich
höhere Konzentrationen dieser Nährstoffe.
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Einbringen von Kompost
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Alle zwei Jahre kann mit ca. 5 kg Kompost pro
Quadratmeter gedüngt werden. Wie bei Stallmist wird auch durch
Kompost der Boden aufgelockert und humusbildende
Bodenlebewesen werden angezogen. Die Nährstoffmengen im
Kompost sind sehr unterschiedlich in Abhängigkeit vom
kompostierten Pflanzenmaterial.
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Gründüngung
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Indem man die abgeernteten Beete noch einmal mit
schnellwachsenden Pflanzen bestellt, kann man folgendes
erreichen:
- freie Nährstoffe werden nicht ausgewaschen, sondern
durch die Pflanzen aufgenommen und gespeichert
- der Boden wird gut durchwurzelt und erhält seine lockere
Struktur
- das herangewachsene Pflanzenmaterial kann sofort mit
eingegraben werden
- die Vermehrung von Unkräutern wird eingeschränkt.
Neben den im Handel angebotenen Mischungen eignen sich
folgende Pflanzen für die Gründüngung:
- als Stickstoffsammler: Lupine, Sommerwicke, Winterwicke,
Klee
- schnellwachsend: Buchweizen, Senf, Phacelia,
- gegen Nematoden: Tagetes,
- über den Winter: Winterraps, Winterroggen,
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Mineraldüngergaben
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Um notwendige Düngergaben zu berechnen, wähle
man folgenden vorläufigen Ansatz:
- die Düngung wirkt spatentief ( 25 cm ),
- die Dichte des Bodens als Trockenmasse beträgt ca. 1,4 g/ccm
,
Somit ergibt sich, dass pro Quadratmeter 350 kg Trockenmasse
anzusetzen sind ( 100cm x 100cm x 25cm x 1,4g/ccm ). Möchte
ich jetzt den Anteil eines Minerals um 1mg/100g erhöhen, so
ergibt sich, dass ich dieses Mineral ca. 3,5g/qm zugeben muss
( Umrechnungsfaktor: 350 kg x 1 mg/0,1kg = 3500 mg = 3,5 g ).
Weiterhin sollte die jährliche Düngung dem Bedarf der Pflanzen
angepasst werden.
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