Rassistische + Antisemitische Angriffe der letzten Tage

Jugendliche schlugen Asylbewerber - Berliner Zeitung Brandenburg: 18.11.2000

Ein 17-jähriger Asylbewerber aus Sierra Leone ist am Donnerstagabend in Luckenwalde (Teltow-Fläming) von einer Gruppe Jugendlicher misshandelt worden LUCKENWALDE - Ein 17-jähriger Asylbewerber aus Sierra Leone ist am Donnerstagabend in Luckenwalde (Teltow-Fläming) von einer Gruppe Jugendlicher misshandelt worden. Zu einem möglichen rechtsextremistischen Hintergrund konnte die Potsdamer Polizei am Freitag nichts sagen, weil die Täter noch unbekannt seien. Die Jugendlichen hatten den Afrikaner auf offener Straße beschimpft. Als er sie deswegen zur Rede stellen wollte, beleidigten sie ihn weiter,griffen ihn an, schlugen und traten ihn. Der Afrikaner musste eine Schnittwunde am Ohr ambulant im Krankenhaus behandeln lassen. Die sechs oder sieben Täter sind noch immer flüchtig. (bla.)

Neonazis stören Gedenken - Frankfurter Rundschau: 21.11.2000 Eine Gruppe von 20 Rechtsextremisten hat den Abbruch einer Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag im sächsischen Delitzsch provoziert - Kranzniederlegung im sächsischen Delitzsch abgebrochen

DELITZSCH / DINSLAKEN, 20. November (ap / dpa). Eine Gruppe von 20 Rechtsextremisten hat den Abbruch einer Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag im sächsischen Delitzsch provoziert. Wie Oberbürgermeister Heinz Biendek am Montag mitteilte, wollten etwa 50 Personen am Sonntag auf dem Friedhof am Ehrenmal für die Gefallenen beider Weltkriege Kränze niederlegen. Wegen der Rechtsextremisten, die vor den Gräbern mit einer schwarz-weiß-roten Fahne gestanden hätten, sei die Veranstaltung abgebrochen worden. Der Sprecher der Polizeidirektion Torgau verwies am Montag darauf, dass die Rechtsextremisten die Veranstaltung nicht gestört hätten. Deshalb sei die Polizei nicht eingeschritten. Eine Gruppe von sechs Rechtsradikalen griff am Freitagabend im Bahnhof von Dinslaken einen 19-jährigen Afrikaner an und bedrohte ihn mit einer Pistole. Wie der Bundesgrenzschutz erst am Montag in Essen mitteilte, ließen die Angreifer erst von ihrem Opfer ab, als ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes eingriff. Gegen die sechs Rechtsradikalen, darunter ein 15-jähriges Mädchen, sei nach dem Vorfall Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung erstattet worden. Bislang unbekannte Täter warfen auf dem jüdischen Friedhof in Siegburg zehn Grabsteine um. Wie die Abteilung Staatsschutz der Polizei am Montag in Bonn mitteilte, wurden sechs der Grabsteine zum Teil stark beschädigt oder ganz zerstört. Mit einer neuen Broschüre informiert das Innenministerium von Mecklenburg-Vorpommern über technische Möglichkeiten zur Sperrung rechtsextremer Internet-Seiten. Schulen und Internet-Cafés könnten so den Zugriff auf solche Angebote verhindern, teilte Innenminister Gottfried Timm (SPD) in Schwerin mit. Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Erwin Marschewski, forderte derweil ein Verbot der Vermietung gewaltverherrlichender und fremdenfeindlicher Videos.

Schüler stahlen Fahne aus KZ-Gedenkstätte - Berliner Zeitung Brandenburg: 18.11.2000 Am Mittwochmorgen entdeckte das Aufsichtspersonal der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück (Oberhavel), dass an der "Straße der Nationen" die italienische Fahne gestohlen worden war

Am Mittwochmorgen entdeckte das Aufsichtspersonal der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück (Oberhavel), dass an der "Straße der Nationen" die italienische Fahne gestohlen worden war. Die Ermittlungen der Polizei führen auf die Spur eines 13- und eines 14-Jährigen aus dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Sie hatten die Fahne, die an die italienischen KZ-Häftlinge erinnern soll, am Dienstag bei einem Besuch mit der Schulklasse in der Gedenkstätte entwendet. Als Motiv gaben die beiden Schüler an, Interesse an Wimpeln und Fahnen zu haben. (bla.)

Mann zeigte sich mit Hakenkreuz-Anstecker - Festnahme - Berliner Zeitung (Ticker 16:02 Uhr)20.11.2000 Die Polizei hat am Sonntag in Zehdenick (Oberhavel) einen 30-Jährigen vorläufig festgenommen, der an seiner Jacke zwei Anstecker mit Hakenkreuzen trug Oranienburg ddp-lbg). Die Polizei hat am Sonntag in Zehdenick (Oberhavel)einen 30-Jährigen vorläufig festgenommen, der an seiner Jacke zwei Anstecker mit Hakenkreuzen trug. Gegen den Mann bestand bereits ein Haftbefehl wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, der jedoch außer Kraft gesetzt war, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Beamten waren durch laute Musik, die aus einem Schuppen in der Waldstraße drang, auf eine Geburtsfeier aufmerksam geworden. Unter den Feiernden war auch der 30-Jährige. Im Schuppen fanden die Polizisten auch Tonträger mit rechten Inhalten, die sichergestellt wurden.